Sonntag, 18. Dezember 2022

Fusion Bern-Ostermundigen: ein Ja, aber von der GLP Stadt Bern

Die GLP Stadt Bern steht der Fusion mit Ostermundigen verhalten positiv gegenüber. Was in den Fusionsdokumenten, dem erläuternden Bericht und dem Bericht zum Teilprojekt Finanzen eindeutig fehlt, ist die Vision für eine gemeinsame Gemeinde.

Die GLP Stadt Bern fordert, dass in einer Präambel aufgezeigt wird, warum eine Fusion sinnvoll ist und welche Ziele die fusionierte Gemeinde verfolgt. Der aktuelle Bericht enthält nur die kurzfristige Sicht, in welcher die Kosten die Erträge übersteigen. Es fehlt dadurch an einem Narrativ und Gründen für eine Fusion, welche für eine gemeinsame Gemeinde und insbesondere auch für den Abstimmungskampf relevant sind. 

 

Wir stehen dem Projekt vorsichtig positiv gegenüber, wenn eine langfristig positive Perspektive aufgezeigt werden kann. Wir befürworten, dass Sonderlösungen nicht auf unbestimmte Zeit definiert sind, denn dies würde der gemeinsamen Identität und dem langfristigen Nutzen der Fusion schaden.

 

Der politische Wille, Synergiepotenzial zu nutzen, ist unserer Ansicht nach zu gering. Die verwaltungsinternen Prozesse müssen grundsätzlich überdacht und vereinfacht sowie Doppelspurigkeiten beseitigt werden. Ziel muss sein, dass sich das Total der Stellen beider heutiger Gemeinden in der fusionierten Gemeinde verringert und nicht etwa erhöht. Wir befürchten, dass bei einer schlechten Umsetzung durch die Fusion mehr Kosten entstehen und keine Synergieeffekte und somit Kostensenkungen erreicht werden können. Dadurch würde die neue Gemeinde finanziell und strukturell schlechter dastehen als Bern und Ostermundigen heute.

 

Wir werden uns nicht aktiv für diese Fusion einsetzen, solange das Synergiepotenzial nicht aufgezeigt wird. Wir möchten die Stimmberechtigten nicht davon überzeugen, die “Katze im Sack” zu kaufen. 

 

Kontakt: Yasmin Abdullahi, Stadträtin: 076 569 10 98