Positionen der glp Stadt Bern in Kürze

Umwelt und Natur

lebenswerte Stadt für Mensch und Natur - Energie von und für Bern
Umweltpolitik: Mit System fürs Ökosystem 

Die Stadt Bern tut vieles für die Umwelt, vor allem sehr viel verschiedenes. 190 Massnahmen enthält alleine ihre Klimastrategie. Klimapolitik hat auch für uns oberste Priorität. Aber wir wünschen uns mehr System, weniger Verzettelung. Die engagierte Umsetzung der wichtigsten Anliegen für ein intaktes Ökosystem “Stadt” wäre sinnvoller, als die beliebige Ausweitung der Massnahmen.

Mehr Fokus und mehr Schutz für die Umwelt entsteht, wenn Umweltschutz stärker über die Lenkung statt über die Förderung mit teuren Subventionen erfolgt. Teil einer städtischen Umweltpolitik ist auch das Recycling und das Upcycling von Wertstoffen, möglichst vor Ort. Umweltschutz und Wirtschaftspolitik sind keine Gegensätze, sondern in einem engagierten Umweltschutz liegen auch attraktive Möglichkeiten für lokale KMUs.

Enkeltaugliche Finanzpolitik

Bern und die künftigen Generationen von Bernerinnen und Bernern haben eine Finanzpolitik verdient, die nicht die Lasten der heutigen Politik auf später überwälzt. Wir müssen unsere Finanzen so organisieren, dass wir unsere Schulhäuser, Sportanlagen und Strassenprojekte renovieren oder neu bauen können ohne dafür grosse Schuldenberge anzuhäufen. Reicht das Geld nicht, müssen Prioritäten gesetzt werden. In guten Jahren sollen Reserven angelegt werden.

Doch Bern ist heute hoch verschuldet und plant in den kommenden Jahren zusätzliche Schulden. Künftige Generationen werden sich ihren eigenen Herausforderungen stellen müssen. Was sie bestimmt nicht verdient haben, ist ein Schuldenberg aus der Vergangenheit. Wir wollen es besser machen, Ausgaben strategisch priorisieren, den Sanierungs-Rückstau bei der städtischen Infrastruktur abbauen und mit den städtischen Finanzen sorgsam umgehen. Sobleibt auch genügend Geld zur Verfügung für Soziales und Kultur. 

Stadtentwicklung / Lebensraum

Weniger Fläche, mehr Platz
 

Stadtentwicklung: Bist du noch Stadt oder schon Lebensraum? Wir kämpfen für eine Stadt Bern, die ein qualitativer Lebensraum für alle ist. Das bedeutet für uns, dass in Bern noch mehr Asphalt aufgebrochen und durch kühlende Grünflächen ersetzt werden muss. Als Stadt sind wir aber auch in der Pflicht, gegen innen zu verdichten, nicht nur bei der Gebäudedichte, sondern vor allem auch beim eigenen Flächenverbrauch.

Bezahlbarer Wohnraum: Eine günstige Bauweise soll klug und zu fairen Bedingungen gefördert werden, unter anderem durch die Förderung von genossenschaftlichen Wohnbau.

Lebensraum: Bern gehört uns allen wir wollen den öffentlichen Raum gestalten und in Anspruch nehmen. Wir fordern gleich lange Spiesse für alteingesessene und für temporäre Nutzungen, für die Traditionsbeiz wie für Pop-ups. Dass der öffentliche Raum besser und menschenfreundlicher genutzt werden kann, können wir aus der Corona-Zeit lernen.

Human Smart City / Digitalisierung

Eine Stadt, die mitdenkt

Digitalisierung:

Bern soll eine Stadt werden, die zum Nutzen ihrer Einwohnerinnen und Einwohner führend in der Digitalisierung ist.In Bern soll Digitalisierung im Dienste der Lebensqualität stehen. Für die Stadtverwaltung darf sie nicht eine lästige Pflicht sein und nicht in erster Linie als Gefahr gesehen werden. Die Digitalisierung soll Behördengänge einfacher machen und vom eigenen Gerät aus ermöglichen. Ob Publibikes, Parkplätze oder öffentliche Räume: Die Ressourcen der Öffentlichkeit, sollen dank der Digitalisierung einfacher und fairer genutzt werden können. Die Verwaltung soll sich in Bern stets fragen müssen: Haben wir alle Möglichkeiten der Digitalisierung so ausgeschöpft, dass unsere Einwohnerinnen und Einwohner soviel Zeit wie nur möglich auf dem Gurten oder im Marzili oder auf dem eigenen Balkon verbringen können?

Wirtschaft und Gewerbe

Wirtschaftsstandort Bern: Start-ups seit 1191
 

Ein aktives Wirtschaftsleben ist die Grundlage für Arbeit und Freizeit, generiert Steuereinnahmen und schafft damit das Fundament des gesellschaftlichen Lebens. Durch die Digitalisierung stehen viele Branchen vor einem herausfordernden Strukturwandel. Um auch in Zukunft eine attraktive Stadt sein zu können, setzen wir uns dafür ein, dass Unternehmen und Selbständigerwerbende als wertvolle Mitglieder der Gesellschaft gesehen werden, statt als Milchkuh oder notwendiges Übel, wie dies heute oft der Fall ist.

Die Stadt soll unsere Unternehmen nicht unnötig einschränken und funktionierende Märkte spielen lassen. Eine nachhaltige Finanzpolitik muss sicherstellen, dass die Steuern und Abgaben für die Unternehmen in der nahen Zukunft planbar bleiben. Betriebe müssen durch digitalisierte Prozesse und flexible online-Schalter administrativ entlastet werden. Bern soll ein Brutkasten für Start-ups werden und die Neugründung von Unternehmen soll durch günstigen Gewerberaum (GüGR) und eine zentrale Anlaufstelle in der Verwaltung vereinfacht werden. Die Stadt ist nicht nur zum Wohnen und zur Erholung da. Auch lautes Gewerbe und Industrie müssen in der Stadt ihren Platz haben.

Bildung

Mehr Gestaltungsraum für Lehrpersonen, Kinder und Eltern


Die Qualität der öffentlichen Grundschulbildung in der Stadt Bern ist der Schlüssel zu den Chancen der nächsten Generation und zur Chancengleichheit in der Gesellschaft. Diese grosse Verantwortung lastet in erster Linie auf den Schultern unserer Lehrpersonen. Sie sollen die ihnen gebührende Wertschätzung und Unterstützung erfahren.

Damit auch Kinder sich individuell und gemäss ihrem eigenen Tempo entfalten können, soll die Basisstufe und der Zugang zu Gesamttagesschulen in der Stadt Bern zur Norm werden. Die Stadt hat den Auftrag attraktiven und genügend Schulraum zur Verfügung zu stellen und Schulareale entsprechend weiterzuentwickeln. Schulen, in denen innovatives und selbständiges und engagiertes Denken und Unterrichten möglich ist.

Familien und Soziales

Familienpolitik für die ganze Familie
Familienpolitik ist mehr als bloss die Förderung von Frauen. Sie muss althergebrachte Rollenbilder aufbrechen, auch männliche Rollenbilder. Wir wollen Strukturen schaffen, die Anreize zur Erwerbstätigkeit setzen unabhängig von der gewählten Lebensform. Für viele Familien sind Tagesschulen der Schlüssel zu dieser Freiheit der Lebensgestaltung. Das Angebot an Tagesschulen muss daher ausgebaut und dem Kindergartenalter entsprechend gestaltet werden.

Doch nicht nur die Stadtverwaltung ist in der Pflicht, sondern auch private Arbeitgeber. Es braucht flexiblere, familienfreundlicher Arbeitsmodelle, mehr Möglichkeit der freien Tagesgestaltung und mehr Möglichkeiten, zu Hause zu arbeiten. Die Coronakrise ist diesbezüglich eine Chance. Sie hat gezeigt, dass bei den richtigen Rahmenbedingungen, insbesondere bei einem guten Angebot für die Kinderbetreuung, mehr Produktivität und mehr Lebensqualität dank flexiblem Arbeiten möglich ist. Die Stadt soll sich durch kluge Anreize dafür einsetzen, dass nach der Pandemie nicht wieder nur die veraltete Arbeitswelt mit reiner Präsenzzeit zurückkehrt.

Städtisches Gewerbe stärken

Eine Verkehrspolitik, die alle Räder auf die Strasse kriegt


Die Schweizerische Verkehrspolitik basiert auf einem Ausbau der Infrastruktur, dies gilt für die Schiene als auch für die Strasse und das ist falsch. Durch die Einführung eines flächendeckenden Mobility Pricings sollen finanzielle Anreize geschaffen werden, unser ÖV und Strassennetz effizienter zu nutzen und ökologische Mobilitätsformen attraktiver zu machen.
Städtische Verkehrspolitik sollte keine Verkehrsträger ausschliessen. Neben attraktiven Rahmenbedingungen für die Stadtmenschen, die zu Fuss, mit dem Velo oder mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind, soll auch das (Elektro-)Auto weiterhin seinen Platz in der Stadt haben. Intelligent genutzte Autos ermöglichen eine einfache Gestaltung der Freizeit, und können eine sinnvolle Ergänzung zu den übrigen Verkehrsträgern darstellen. Statt Fahrzeughalter zu vergraulen soll die Stadt mit finanziellen Anreizen und Projekten wie «private Carsharing» eine höhere Ausnutzungsquote privater Fahrzeuge erwirken.

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